Samstag, 30. Juli 2016

Samstag und Urlaub die zweite

Den heutigen Tag habe ich endlich mal wieder gut ausgenutzt. Da der Wehzeh auf dem Weg der Besserung zu sein scheint (ibu macht es möglich)  habe ich mich mit dem Karton voller Papierproben und sonstigem klimbim vom bestem Mann in die Stadt und ins Atelier fahren lassen, denn eine bestellte Schachtel muss noch fertig werden. Nach einem Fehlstart habe ich mich für eine runde bereits vorgefertigte Schachtel entschieden. Die Cousine einer Freundin heiratet und in der Schachtel sollen die Eheringe sein. Und die Braut steht auf Pink, rosa und Silber.  Nun denn. Ich habe alles was irgendwie pink, rosa und Silber ist verarbeitet, einen kleinen Perlenpinökel für den Deckel kreiert, jetzt darf alles trocknen und  morgen muss ich mich entscheiden ob entweder pinkes Glitzersamtband oder pinkes Samtband ohne Glitzer um den Deckelrand kommt. Das Ganze erinnert ein bisschen an eine Torte,  ich hoffe,  es wird gefallen. Aber kitschig war gewünscht und kitschig ist es. Fotos folgen morgen.
Der beste Mann hat währenddessen alle Besorgungen erledigt, den Hund spazierengeführt und dann sind wir nach Hause gefahren,  Hund abliefern, Sachen verräumen und ab nach Berlin und beim Ausrüster unseres Vertrauens endlich einen Schlafsack für den Mann gekauft. Und eine Regenhose, einen Spanngurt um den Packsack auf dem Gepäckträger festzuzurren, öko Waschzeug, Mulitool und sogar ein paar sehr schicke Schuhe für ihn. Die aber im Schuhgeschäft,   nicht beim Ausrüster.  Ich kann ja leider im Augenblick keine Schuhe anprobieren, so gut geht es dem Zeh dann doch noch nicht. Und danach war immer noch zeit, zu Ikea zu fahren, einen Korb umzutauschen (Farbe hat sich zu Hause als nicht so gut herausgestellt, noch eine Leinentischdecke zu kaufen, geschirrtücher, Servietten was man halt beim Möbelschweden so kauft und auf den letzten Drücker dort auch noch zu abend zu essen. Inklusive Softeis für mich!
Morgen werde ich dann an der Paradies-Post weiterarbeiten.

Freitag, 29. Juli 2016

Papier

Zwischen all dem Wehzeh-Chaos und dem Fotografieren der Mail-Art-Briefe und dem Verlinken derselben (für mich der schwierigste Teil, klappt höchst selten auf Anhieb) hatte ich die Mail eines Mitmieters im Kreativhaus Rechenzentrum im Postkasten. Er sortiere gerade seine Papiermuster aus von denen er als Fotograf viele hat, und ob ich sie gebrauchen könne. Na klar, das fragt man mich nicht zweimal. Gestern abend hat der beste Ehemann eine große blaue Ikeatüte Muster geholt und ich habe mich gleich darauf gestürzt. Nicht fassen, was es alles an Sonder, Spezial und was weiss denn ich für Papiere gibt. In weiß, gestrichen, ungestrichen, farbig, glänzend, 3D, Leinen, Seide, geprägt, beschichtet, alle Stärken. Vieles sind nur ganz kleine Musterbögen, aber es sind auch A-4 Bögen dabei und zum Einbinden oder für einen Effekt, zum Ausstanzen von Anhängern, mein Gehirn rattert.



Eine Traumausbeute.

So, und jetzt höre ich auf mit prokrastinieren und setze mich an den Esstisch und produziere mehr Sommer Mail-Art. Da müssen noch einige Blätter fertig werden.

Post, zum Dritten

Neben dem blöden Wehzeh gab es aber auch etwas zum Freuen diese Woche:

Der dritte Paradiesbrief ist angekommen, diesmal von Janine. Und unsere Postbotin ist auch schon ganz hin und weg von den schönen bunten Briefen, die ich neuerdings bekomme.
Diesmal ein ganz in rot gehaltener Umschlag, hier:
Die Vorderseite, ein Knaller, oder?

Die Rückseite, rote Ranken, wunderschön.

Und nun das Innenleben:
Mit Bast umwickelt, gehalten von einer Häkelblume in rot und lilatönen. Soviel liebevolle Mühe, schön.
Geheimnisvolle Farne und
eine verwunschene Gräserlandschaft, rote Blüten (hatte spontan die Assoziation eines Teichufers) und
eine dicke Siebdruck-Erdbeere auf Gelli Plate-Druck.

Zuguterletzt ein Unterwasserparadies.

Janine hat Siebdruck mit Gelli Plate und Stempeldruck kombiniert. Wie immer bin ich absolut begeistert. Und auch hier könnte ich mir einiges gut auf Stoff vorstellen. Ein Seidentuch oder auf einer Rocktasche vielleicht?

Urlaub???

Achtung: Gejammer wegen Zehweh.

Die Fragezeichen im Titel machen durchaus Sinn, denn im Augenblick steht der Urlaub auf der Kippe. Hintergrund ist die Tatsache, dass am Sonntag gegen Abende der linke große Zeh anfing, wehzutun.
Nicht so schlimm, dachte ich. In der Nacht bin ich dann mehrmals vor Schmerzen aufgewacht und der Montag war dann auch entsprechend. Der Zeh hat einen Hallux (sagt man das so) aber im oberen Gelenk, hat nie gestört. Bewegen kann ich den Zeh, draufdrücken auch, Aber sobald seitlich auch nur ein Häuchlein drankommt, Bettdecke, Hosenbein, ein Blatt vom Waldboden, springe ich im Dreieck. Bisschen rot ist er, aber sonst unauffällig. Also nicht dickgeschwollen, puckert auch nicht. Dienstag dann zur praktischen Ärztin. Die meinte ganz forsch, man könte ja mal aufschneiden und nachgucken ob da was vereitert wäre. Wie bitte? einfach so? Fand ich jetzt keine Option, zumal es sich nicht nach vereitert oder so anfühlt. Hat mir also eine schwarze Zugsalbe verschrieben und wenn es nicht besser würde, bitte am Donnerstag kommen, aufschneiden. Wurde nicht besser, eher noch schlimmer und Donnerstag habe ich dann den Orthopäden meines Vertrauens angerufen. Der ist natürlich im Urlaub. Mist. Urlaubsvertretung im Krankenhaus telefonisch nicht zu erreichen. Leitungen überlastet, was weiß ich denn. Und der Zeh tat zum Heulen weh. Durch Tipp eine andere Praxis angerufen, dringend gemacht, hingefahren. Der Arzt hatte gleich mehrere Optionen: Gicht (nee, nicht?), Arthrose (hat doch schon das rechte Knie), Entzündung am Knochen, etwas eingetreten und nie gemerkt was jetzt raus will.
Heute früh also Röntgen und Blutabnahme (wg. Gichtverdacht). Diagnose (hoffentlich) nächste Woche, bis dahin Ibu 600 und weiterhin Flip-flops tragen. Hätte ja nie gedacht, daß ich die mal über haben könnte, aber grad jetzt wäre mir mal nach einem anderen Schuh.
Und ab nächsten Samstag möchte ich gut 400 km durch Schweden radeln. Und das wenn möglich nicht in Flip-flops.
Also hoffe ich irgendwie auf "kommt von selber geht von selber" oder so. Seufz.

Donnerstag, 28. Juli 2016

Mail Art: Wenn die Postfrau zum zweiten Mal klingelt

Am Samstag kam der zweite geheimnisvolle Umschlag. Carmen hat geschickt. Und auch bei ihr ist ja schon der Briefumschlag eine Freude.


Umschlagdetail
 Und dann erst der Inhalt:


 



Und so hat sie ihr Werk  "verpackt": 
In einem gefalteten Einschlag der mit einem gestempelten (?) aus festem Papier ausgeschnittenen Blatt durch das ein rotes Hutgummi führt verschlossen ist.
Eine Idee, die ich auf jeden Fall aufgreifen werde. Spätestens zu Weihnachten.

Montag, 25. Juli 2016

Mail-Art, der Beginn

Diesen Sommer nehme ich zum erst ersten Mal an einer Mail-Art Aktion teil.
Und natürlich habe ich gleich das Prinzip falsch verstanden. Und den ersten Brief Wochen zu früh abgesandt. Aber nun habe ich alles noch einmal nachgelesen und bin wieder in der Spur. Uff. Garnicht so einfach das Alles.

Im Gartenschuppen waren meine Malsachen, bzw. die der Tochter aus Schulzeiten, Pinsel, alle möglichen Arten von Farben, Zeichenblöcke zum Entwerfen. Blätter zum Drucken sind im Garten im Überfluss. Erstes Probieren am Gartentisch zeigte: mit Tuschfarben wird das nichts, die sind zu dünnflüssig. Die Acrylfarben aus der Tube waren aber gut geeignet. Also weiter. Und aus dem Atelier noch Stempel geholt, eine Moosgummiplatte zum Schablonen und Stempel schneiden, die Cuttermesser, Silhouettenschere, vom Kramhaufen im Garten eine alte Acrylplatte als Palette.


Und weiter experimentiert. Das Zeichenblockpapier ist zu dünn zum Drucken da schlagen die Farben durch und es wellt sich, also wurde ein Ausflug nach Berlin unternommen, zu Modulor. Da habe ich dann so einiges ergänzt:ein sehr schönen Block mit 190 g-Papier, eine Platte Stempelgummi,  Schnitzwerkzeug, eine Farbrolle und noch einige Kleinigkeiten für andere Projekte. Und weiter ging es mit Drucken. Manche Blätter erwiesen sich als phantastisch geeignet, andere rissen gleich und nahmen übel.

Ein weiterer Ausflug in den Künstlerbedarfsladen in Babelsberg brachte mir noch einen Block mit anderem Papier, eine weitere Farbrolle, diesmal aus Schaumstoff und 2 Tuben Linoldruckfarben.
Der Arbeitsplatz im Garten (Wind ist definitiv hinderlich beim Arbeiten mit Blättern und Gräsern) wanderte auf den Esstisch.  Der ist sehr groß und gegessen wurde und wird dann halt im Wohnraum.
Das Druckchaos ist ziemlich groß und manches klappt nicht (Milchtütendruck z.B.) und Stempelschnitzen birgt auch so manche Tücke. Aber mit einigen Ergebnissen bin ich dann doch zufrieden, habe aber auch einige Male eine schöne Vorderseite hinbekommen und diese dann mit einer schreckliche Rückseite ruiniert. Oh Verzweiflung. Aber ich kann sagen, es hat mich gepackt. Ich werde auch nach der Aktion noch Papiere zum Buchbinden drucken und auch Stoff bedrucken. Fasziniert bin ich wirklich von den Strukturen die Blätter und Gräser ergeben. Und den Geleedruck werde ich auch probieren. Damit wird das Chaos wohl noch in die Küche übergreifen.



Mail-Art: Hurra die Post ist da

Letzte Woche war es soweit, der erste Brief lag im Kasten. Stefanie hat geschickt. Mit schön gestaltetem Umschlag:
und ebenso schönem Inhalt:
Paradeiser
So viele Wege ins Paradies

Schöne Farben und sehr witzig
Zart und lieblich

paradiesische Palmen, in wunderbaren Blautönen
Paradiesvogel, LInoldruck?

Ein wunderbar klarer Druck, wie geht das?
Blaue Blätter
Die Hülle für die Drucke 
 Stefanie schreibt, sie wird auf ihrem Blog ein Making-Off veröffentlichen, darauf bin ich sehr gespannt. Die Palmen, in deren Blau ich mich richtig hineinträumen kann, sind anscheinend Schablonen-Siebdruck, oder? Und die Äpfelchen mit der Schlange Stempel? Aber ich will da garnicht weiter grübeln, sondern mich einfach an den Motiven und der Farbigkeit freuen. So schöne Post zu bekommen macht Spass! (Leider macht das Layout was es will, darum schaut alles etwas merkwürdig aus, kann ich aber leider nicht ändern, blöd)




Sonntag, 24. Juli 2016

Urlaub, die Erste

Nach dem "kleinen" Urlaub am Gardasee und dem Spontantrip eine Woche darauf zur Christo-Installation am Iseosee naht jetzt der "große" Urlaub. Groß deshalb, weil er erstens einige Tage länger sein wird (wahrscheinlich) und wir nicht mit  Auto oder Flugzeug sondern mit dem  Fahrrad und Zelt reisen werden. Nachdem im vergangenen Jahr der gemeinsame Radlurlaub in Schweden mit der Tochter so gut geklappt hat und es so toll war, muss jetzt der beste Ehemann mit. Viel Ausrüstung wurde bereits gekauft u.a. Zelt, Fahrrad-Packtaschen für ihn, Isomatte und und und. Einiges fehlt noch, wird aber demnächst noch besorgt werden.
Und, das wichtigste, die Reiseroute steht jetzt fest. Da gab es dann doch einige Überlegungen. Klar war die Anreise: mit dem Zug von Berlin nach Sassnitz und dann mit der Fähre nach Trelleborg. Zurück dann von Göteborg nach Kiel und dann mit dem Zug weiter. Aber es führen bekanntlich nicht nur viele Wege nach Rom sondern auch von Trelleborg nach Göteborg. Nachdem ich dann viele Abende mit Goggle-Maps und einem Verzeichnis der Campingplätze in Schweden verbracht habe, haben wir uns ganz schlicht für die einfachste Variante entschieden, nämlich mehr oder weniger die selbe Tour zu fahren, die ich letztes Jahr mit der Tochter gefahren bin. Mit einigen Abweichungen.
Das sind nicht soo viele Kilometer (ca. 400) und es geht fast immer am Meer entlang.
Die Fahrkarten für Bahn und Fähren sind gebucht und bestätigt. Wobei es bei der Bahn mal wieder schwierig wurde. Nicht alles konnte im Internet gebucht werden, die Strecke von Kiel über Hamburg nach Berlin mußte man per telefonisch anfragen (oder zum Schalter oder Reisebüro gehen) und natürlich einen Aufschlag für den Postversand der Fahrkarten zahlen. Fahrradmitnahme ist scheints schwierig, und je nach Zugart geht das dann nicht digital. Warum auch immer.
Und heute haben wir auch die erste Übernachtung reserviert. Aber nicht auf einem Zeltplatz, sondern in der Jugendherberge aka Vandrerhem in Trelleborg. Die Fähre kommt nämlich erst um 17.00 Uhr an und mir ist nicht ganz wohl dabei dann noch nach Malmö weiterzufahren. Letztes Jahr haben wir uns dabei nämlich heftig verfahren und für die 40 km Strecke gut einen halben Tag gebraucht, was bedeuten würde, das wir erst spät auf dem Campingplatz dort ankämen. Und auf Zelt im Dunkeln aufbauen haben wir keine Lust. Zumal wir das noch nie gemacht haben und erst noch im Garten üben müssen. Man will sich ja nicht total blamieren.
Und wir brauchen noch eine Übernachtungsmöglichkeit auf Rügen, denn die Bahnverbindungen sind wie sie sind, und wenn wir nicht um 5.00 uhr morgen hier losfahren wollen, und das wollen wir nicht, müssen wir auf Rügen eine Zwischenübernachtung einplanen. Letztes Jahr habe ich mit der Tochter die Nachtfähre genommen, das fanden wir nicht soo toll. Also dieses Jahr mit der Tagverbindung. Aber noch haben wir uns für keinen Campingplatz entschieden. Aber das wird schon noch. Und wenn es auch erst spontan vor Ort sein wird.

Dienstag, 5. Juli 2016

WMDEDGT

Der Tag fängt etwas zäh an. Wir kommen beide nicht aus dem Bett, stehen erst kurz vor acht auf. Dann ist mal wieder keine Zeitung im Briefkasten.  Also Anruf beim Verlag,  oh, sie hatten ja erst am Freitag angerufen. Ja, sie lassen nachliefern,  ja sie fragen beim Vertrieb nach, ja, es tut Ihnen leid. Mir tut es auch leid. Es passiert regelmäßig. Mal gibt es keine Zeitung,  mal die falsche, mal sogar zwei. Es ist nicht zu fassen. Aber immerhin, die freundliche Dame hat wohl sehr schnell beim Vertrieb nachgehakt ,  viertel nach acht ist die Zeitung da.
Nach dem Frühstück duschen, anziehen und Hunderunde. Einmal durch den Wald,  der Hund ist angelehnt die Gegend ist recht wildreich.  Und tatsächlich kreuzt eine Ricke mit Kitz unseren Weg. Ein Eichhörnchen huscht kurz danach hinterher.
Zuhause bekommt der Hund sein Frühstück und ich werde gleich mit dem Fahrrad zum Einkaufen in den Nachbarort fahren. Mein Auto hat die Tochter am Studienort und ich muss ja auch langsam mal ins Training kommen, denn in vier Wochen geht es in den Fahrradurlaub nach Schweden.
Radeln war ganz wunderbar und anschließend musste natürlich die Unmenge an Obst geschnippelt werden. Zwei Melonen und ein Kilo Erdbeeren. Beim schnippeln habe ich gleich noch den Rest des Kilos Kirschen von gestern aufgegessen. Sommer und Obst,  das gehört für mich einfach zusammen.
Dann war der zweite Hundegang fällig und danach habe ich mit dem herrichten eines Sperrmüllschätzchens weitergemacht. Ein altes kleines Regal, das abgeschliffen werden muss und dann in der Vorratskammer als weinregal dienen wird. Leider ist es teilweise mit einer Art dc-fix beklebt. Aber mit der Ost-Variante, die anscheinend auf Papierbasis mit wasserlöslichem Kleber gefertigt wurde. Also erst einweichen, dann mit dem Spachtel abkratzen und dann schleifen. Ging aber gut voran, morgen wird es wohl fertig.
Um sieben hatte ich dann wirklich keine Lust mehr und bin ins Haus gegangen, habe Abendbrot für mich (käsebrot) und den Hund (Leber mit Reis,  Möhren und Zucchini selbstgekocht) gemacht und mich dann vor den Fernseher gesetzt. Dienstags ist "Vorstadtweiber"-Tag, da kenne ich nichts.
Jetzt dümpele ich noch vor mich hin, arbeite am Schal und werde mich aber bald ins Bett verziehen, das Wochenende steckt mir noch in den Knochen.

Montag, 4. Juli 2016

Floating Piers



Wir waren da! Auf den Floating Piers!
Und hätte ich mich vor unserem Gardasee-Urlaub mal im Netz über Events und Veranstaltungen informiert, hätte ich auch gewußt, das Christo sein Floating Piers-Project am Iseo-See verwirklicht und die Eröffnung genau eine Woche nach unserer Abreise ist. Nun war es halt so und darum haben wir uns kurzerhand entschlossen mal ein paar der vom Mann angesammelten Meilen zu verfliegen und sind am Samstag morgen um 6.30 (!!) via München nach Mailand geflogen, haben uns in dne Mietwagen gesetzt und uns auf den Weg zum Iseo-See gemacht.
Da exakte Detailplanung in der Freizeit nich so ganz unsere Stärke ist, wußten wir zwar vage, daß es nur Shuttle-Busse zum See gibt und bei einem Outlet-Center ein großer Parkplatz mit Busshuttle zum See ist, aber Anfahrtsplan hatten wir uns natürlich nicht ausgedruckt. Das Auto (ein Hybridfahrzeug überigens, toll) hatte keine Navi und als Kartenmaterial lediglich ein Blatt von Oberitalien mit den Verleihstationen drauf an Bord. Ich hatte noch am Morgen eine mindestens 30 Jahre alte Karte der oberitalienischen Seen gegriffen, aber das war es auch schon. Das Outlet-Center mit Parkplatz haben wir micht gefunden und ich habe dann einfach den tollkühnen Vorschlag gemacht, einfach in Richtung See zu fahren, da würde sich dann bestimmt etwas ergeben. Tat es auch. Parkplatz mit Busshuttle, alles war gut.
Da das Projekt doppelt so viele Besucher angezogen hat, wie ursprünglich geplant, hat die Polizei das gesamte Gebiet weiträumig abgesperrt, passieren durften lediglich PKWs mit Anwohnerausweis.
In Sulzano wurde man durch Absperrgitter zum See und zum Steg geleitet.

Da war es dann sehr, sehr voll und drängelig. Und es war unglaublich heiß und schwül. Ich war froh, an meinen Sonnenhut gedacht zu haben. Die Feuerwehr hat ab und an Wasser über die Menschen gespritzt. Viele hatten ihre Regenschirme als Sonnenschutz mit. und es ware Kind und Kegel unterwegs. Alt und Jung, machen sogar mit Hund. Fand ich etwas unpassend, denn für die Tiere war das Stress pur. Ich bin leider ein Mensch, der sich in großen Mneschenmengen schnell sehr unwohl fühlt und dann ganz dringend da raus muß. Das war zum Glück nicht der Fall, die Atmosphäre war trotz der sehr langen Ansteherei (über eine Stunde) so entspannt und freundlich das ich es gut aushalten konnte.

Und einmal auf dem Steg war es nur noch schön. Wunderschön. Die Stege sind sehr breit, 16 m, da war wirklich Platz. Durch die leicht gewölbten Kanister die den Unterbau bildeten war der Weg nicht ganz eben, aber doch sehr angenehm. Auch Rollstuhlfahrer hatten keinerlei Schwierigkeiten. Und das Sonnengoldgelb des Stoffes zusammen mit dem türkisgrünem Wasser des Sees hat so geleuchtet und gestrahlt, die Menschen hatten alle ein Lächeln im Gesicht.

Es war genügend Platz zum geruhsamen Schlendern, hinsetzen oder legen, Fotos machen, genießen. Und es war wirklich das Gefühl, über Wasser gehen zu können.





Jede Welle war fühlbar, am Anfang hatte ich die Befürchtung, seekrank zu werden. Und der war Weg viel länger als ich dachte. Der erste Pier führte vom Festland zur Monte Isola dann ging es entlang des Ufers auf der ebenfalls mit gelben Stoff ausgelegten Strasse zum nächsten Pier. 

Dieser führte dann zur Isola di San Paolo,
dort einmal ganz herum, dann wieder zurück bis er sich gabelte. Dort konnte man sich entscheiden, denselben Pier zur Monte Isola zurückzugehen oder den Abzweig zu nehmen und dann einen längeren Rückweg zum ersten Pier zu haben.

Natürlich haben wir uns für die längere Variante entschieden, wenn schon, denn schon.
Der Höhepunkt war dann ein größeres Boot (oder kleines Schiff) mit einem hölzernen Aussichtsturm das entlang des  Piers fuhr und auf dem Christo selber war! Alle haben geklatscht und gewunken, Christo hat zurückgewunken, sein langes Haar flatterte im Wind.