Es regnet und gewittert nur kurz unterbrochen von trockenen Abschnitten. Und zwar schon seit gestern. Und ich habe, und das ist mir noch nie passiert, absolut nichts wärmeres mit. Ausser einem Jeanshemd ist alles, auch die langärmeligen Sachen, leicht und luftig. Also friere ich mich durch den Tag.
Wir haben spontan beschlossen mit dem Bus nach Verona zu fahren, denn Regenwetter lässt sich in der Stadt leichter ertragen. Und natürlich habe ich die leise Hoffnung, einen schicken Pullover oder vielleicht sogar eine Jacke zu finden. Wird aber nichts. Dafür bekommt der Mann eine schicke Bermuda (die alte hatte Chlorflecken wie wir beim kofferpacken festgestellt haben). Und ich finde wunderschöne Heftes und schönes 160gramm Papier in einem Schreibwarenladen. Auf dem Markt erstehe ich ein Souvenir-Geschirrtuch mit Motiven aus Verona. Kitschig aber ganz lustig, ich habe einige Ideen zur Weiterverarbeitung.
Zwischendurch müssen wir uns wegen eines Wolkenbruchs in eines der Restaurants an der Pizza d'Erbe retten. Ist aber nicht schlimm, wir haben einen Logenplatz mit Blick auf das Markttreiben.
Wir schlendern durch die Altstadt, gucken hier und schauen da und dann gehen wir natürlich auch zum berühmten Balkon von Julia. Ich finde ihn jetzt eher etwas unscheinbar zudem befindet er sich in einer Art Innenhof, der durch einen Durchgang mit gewölbter decke zugänglich ist. Wenn Roman in diesem Hof seine Julia auf dem Balkon, der ziemlich weit oben am Haus ist, angeschmachtet hat, müsste das eigentlich gut zu hören gewesen sein. Also heimliche Liebe stelle ich mir anders vor.
Im Durchgang selber sind die Wände über und über mit liebesbotschaften beschrieben, ein Schild der Kommune von Verona fordert extra dazu auf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen